Antrittsbesuch von Prinz Leo im Rathaus

Antrittsbesuch von Prinz Leo im Rathaus

Münsters neuer Karnevalsprinz hat Konfetti im Blut. Um 11.11 Uhr kam Leo I. zum Antrittsbesuch bei Oberbürgermeister Lewe. Klar wie Kloßbrühe ist bereits, was die Karnevalisten aus dem Stadthaus machen werden.

1,75 Meter zu 1,73 Meter! – Dabei sind Münsters Karnevalsprinzen der vergangenen Jahre alle lange Lulatsche. Der große Bernard Homann, der Riese Ingo Veltmann, und die Tollität aus der letzten Session heißt auch noch Lange, Prinz Christian mit den langen Beinen in den kurzen Pumphosen.

Oberbürgermeister Markus Lewe wird viel zugemutet, stets muss er zu den riesenhaften Tollitäten aufblicken. Selbst eine Trittbank hatten sie ihm mitgebracht. Dabei geht die lustige Narrengeschichte am Ende immer gleich aus. Keiner habe lange auf seinem Stuhl gesessen, „kaum war er da, war die Sache schon wieder so gut wie gegessen“, fasst Lewe kurz zusammen.

Leo in Lauerstellung aus Kalabrien scheint da ein anderes Kaliber zu sein. Das ist bei seinem Antrittsbesuch pünktlich um 11.11 Uhr in der Rüstkammer des Rathauses zu spüren. Und auch wenn der Italiener, ausgewachsen 1,73 Meter groß, Konfetti im Blut habe, wie ihm Lewe attestiert, ist Münsters italienischster aller Prinzen endlich mal einer auf Augenhöhe mit dem OB – mehr noch, Lewe (1,75 Meter) ist sogar zwei Zentimeter größer!

Vorsicht ist trotzdem geboten: „Es ist kaum zu verheimlichen, dass ich kein waschechter Westfale bin. Aber in mir fließen Blut, Wein und Bier“, verrät Leo Squillace (48), quirliger Besitzer des Restaurants „Dell‘Isola“ an der Aegidiistraße. Münsters Prachtstraße wird wohl zu einer der wichtigsten Hauptverkehrsstraßen in den nächsten Monaten.

„Pantaleone Squillace, schon Dein Name allein, der hat einen Klang wie ein sehr guter Wein“, schwärmt Lewe über den Kochkünstler. Klar wie Kloßbrühe scheint nun, dass Prinz Leo aus dem OB-Büro eine italienische Küche mache. Aus dem Stadthaus werde wohl Deutschland größtes Ristorante. „Bella Monasteria“ – Lewe verteilt bereits Dutzende Pizzakartons mit dem Stadtlogo an die Prinzengarde. „Oh la la, willste Du eine Pizza“ singen plötzlich alle gemeinsam. La dolce vita im Rathaus.

„ Karneval Italia in Bella Monasteria“ – das Motto, das Generalprinzmarschall Bernard Homann vorstellt, wird sofort gelebt. Geboren in der nördlichsten Stadt Italiens, in Köln, verkörpere Prinz Leo Weltoffenheit und Toleranz. „Bei uns im Karneval funktioniert Multikulti bestens“, sagt der Geprima. Applaus! Am nächsten Samstag wird Prinz Leo ab 14.11 Uhr auf dem Prinzipalmarkt proklamiert.

Artikel aus der WN vom 13.11.2018, Ralf Repöhler, Fotos: Matthias Ahlke